Hast du schon einmal Pesto selber gemacht? Nein? Du wirst überrascht sein! Der selbst gemachte Klassiker Pesto alle genovese schmeckt frischer, leichter und mehr nach Basilikum als gekauftes Pesto. Es enthält keine Konservierungsstoffe und weniger Olivenöl. Frisches Basilikum kann man das ganze Jahr über kaufen und im Sommer im Garten oder auf dem Balkon pflanzen. So hat man immer Basilikum zu Hause und kann auch kurz entschlossen ein Basilikum Pesto selber machen.
Woher kommt der Name Pesto?
Das Wort Pesto kommt vom italienischen pestare, was so viel bedeutet, wie zerstampfen oder zerdrücken. Früher wurde Pesto alla genovese traditionell im Mörser zubereitet. Die abgezupften Basilikumblätter wurden mit Meersalz im Mörser zerdrückt und zu einer Paste verarbeitet.
Typisch italienisch
- Pesto alla genovese (Pesto verde) – Basilikum (Ersatz: frischer Majoran und Petersilie)
- Pesto alla siciliana (Pesto rosso) – Tomaten
- Pesto alla trapanese – Tomaten, getrocknete Tomaten und Mandeln statt Pinienkernen (Trapani – Stadt in Sizilien)
- Pesto alla calabrese – Paprika (rot , orange, gelb) und peperoncini, Pecorino und Ricotta statt Parmesan
Leckere Variationen
Seit einigen Jahren erlebt Pesto einen richtigen Boom. Wer früher Pesto verlangt hat, meinte Pesto alla genovese ein Pesto aus Basilikum oder das süditalienische Pesto rosso, dessen Hauptzutaten Tomaten und Ricotta sind. Inzwischen wird Pesto auch aus anderen Kräutern oder Gemüse gemacht, das man nicht kaufen, sondern nur selber machen kann. Pesto ist mit Recht sehr beliebt. Pesto ist ein würziges Multitalent, intensiv im Geschmack und sehr vielseitig kombinierbar. Ein echter Knaller eben. Leicht, schnell und lecker – Pesto selber machen!
Im Frühling sind es vorzugsweise Bärlauch und Spargel, im Herbst der Kürbis, die zu Pesto verarbeitet werden. Genauso beliebt ist das Pesto aus Rucola. Eine Abwandlung des Pesto rosso wird aus roten oder orangefarbenen Paprikaschoten gemacht. Zu meinen Favoriten zählt Pesto di Melanzane, ein Pesto, das aus Auberginen hergestellt wird und ein Pesto aus Roter Bete.
Neben den klassischen Zutaten geben Sonnenblumen-, Kürbiskerne oder Walnüsse dem Pesto den typischen Geschmack. In die leckeren Variationen können noch zusätzliche Zutaten wie Oliven oder Pilze dazu kommen. Durch verschiedene Öle und Gewürze entstehen neue Geschmacksrichtungen.
Pesto alla genovese – den Klassiker selber machen
Ein Pesto ist schnell gemacht. In weniger als 10 Minuten ist es servierfertig. Zu den klassischen Zutaten gehören Parmesan und Pecorino, Knoblauch, gutes, kalt gepresstes Olivenöl, Salz (vorzugsweise Meersalz) und Pinienkerne. Wenn man möchte, kann man die Pinienkerne vorher leicht anrösten. Der Knoblauch soll nicht die anderen Aromen überdecken.
Damit das Pesto nicht so gehaltvoll ist, kann ein Teil des Olivenöls durch Brühe ersetzt werden. Man muss nur aufpassen, dass es nicht zu flüssig wird und der Geschmack leidet. Dieses Pesto am besten gleich essen.
Es lohnt sich, Pesto selber zu machen. Ein selbst gemachtes Pesto schmeckt frischer, hat weniger Fett und enthält keine Zusatz- und Konservierungsstoffe. Es schmeckt nach frischen Kräutern und den anderen Zutaten. Du allein bestimmst, ob dein Pesto mehr stückig oder cremig sein soll. Bei gekaufter Ware sind die Qualitätsunterschiede sehr groß. Oft schmeckt das Pesto zu salzig und man weiß nie so richtig, was drin ist. Nicht alle Zusatzstoffe müssen angegeben werden. Frisches selbst gemachtes Pesto hält oft länger als ein angebrochenes Gläschen gekauften Pesto.
Mörser, Mixer oder Pürierstab?
Das original Pesto alla genovese wird traditionell in einem Mörser zubereitet. Schneller geht die Zubereitung mit einem Stabmixer. Allerdings benötigt man zum Pürieren mehr Olivenöl, damit eine sämige Paste entsteht. Auf keinen Fall sollte Basilikum gehackt werden, da die Basilikumblätter recht empfindlich sind und durch das Hacken bitter und braun werden können.
Ein im Mörser zubereitetes Pesto schmeckt anders und besser, ist aber mühsamer herzustellen. Größere Mengen Pesto lassen sich leichter mit dem Stabmixer, Mixer oder Multizerkleinerer als im Mörser verarbeiten. Meistens ist der vorhandene Mörser auch zu klein.
Pesto aufbewahren
In einem fest verschließbaren, sauberen Glas hält sich ein selbst gemachtes Pesto 3–5 Tage. Die Haltbarkeit ist von der Sauberkeit des Glases abhängig. Das Glas sollte möglichst wenig Keime enthalten. Das Glas vorher sehr heiß abspülen oder mit einer Sodalösung desinfizieren.
In einem Schraubglas mit einer Schicht Olivenöl hält sich das Pesto ein paar Tage im Kühlschrank. Das Olivenöl hält Sauerstoff von der Paste fern und es hält länger. Das Pesto kann auch portionsweise z. B. im Eiswürfelbehälter eingefroren werden.
Ein paar Tipps, damit das Pesto perfekt gelingt
- Die Zubereitung geht noch schneller, wenn die Knoblauchzehen gewürfelt und der Käse gerieben sind.
- Die Basilikumblätter nicht hacken und zügig arbeiten, durch Oxidation könnte das Pesto braun werden.
- Das Olivenöl immer erst zum Schluss dazugeben, sonst kann das Pesto bitter werden.
- Kalorien sparen: Einen Teil des Olivenöls durch Brühe ersetzen, ist aber nicht so lange haltbar.
- Das Pesto mindestens 1–2 Stunden durchziehen lassen, es schmeckt besser als ganz frisch zubereitet.
- Ist das Pesto zu fest – mit heißem Wasser cremig rühren. Aufpassen bei Nudelwasser: Das Pesto könnte zu salzig schmecken.
Was man alles mit Pesto machen kann
Schnelles Soulfood – Pasta mit Pesto
Pasta und Pesto sind die idealen Kombipartner, wenn es schnell gehen muss. Entweder Pesto aus dem Vorrat nehmen oder zubereiten, während die Pasta kocht. Ravioli und Tortellini statt mit zerlassener Butter mit Pesto servieren, dabei darauf achten, dass das Pesto zur Füllung passt.
- z. B. Spaghetti, Tagliatelle, Gnocchi, Penne
- Ravioli
- Tortellini
Pesto genovese wird traditionell mit Trenette, Linguine (flache Spaghetti) oder Trofie serviert. (Pastaspezialitäten aus Ligurien).
Risotto
Genauso wie Pasta ist Reis ein idealer Partner für Pesto. Das Risotto mit Pesto verde kann durch Cherry- oder Datteltomaten aufgepeppt werden. Zum Reis passt ebenfalls ein Pesto aus Gemüse zubereitet.
Füllung
Pesto eignet sich hervorragend als schnelle Füllung für Pasta, Fisch- oder Fleischröllchen.
- Ravioli
- Tortellini
- Fisch
- Fleisch
Dressing und Saucen
Pesto gibt einem Salatdressing den letzten Touch oder peppt eine langweilige Sauce auf.
- Tomaten mit Mozzarella
- Salate
Pesto als Gewürz verwenden
Pesto eignet sich super als Gewürz oder als Topping
- Crostini → mit Belag überbacken
- Bruschetta → belegtes geröstetes Brot
- Fleisch
- Fisch
- Feta, Ziegenfrischkäse
- Suppen
- Aufläufe
- im Ofen gebackenes Gemüse und andere Gemüsegerichte
Dips zu Gemüsesticks oder Kartoffeln
Für den Dip kann Pesto mit Joghurt, Quark oder Frischkäse verrührt werden. Für den ganz schnellen Dip einfach nur Flüssigkeit (Wasser, Brühe, Wein) verdünnen.
Pesto als Dip zu rohem oder gebratenem Gemüse reichen. Schmeckt super zu Kartoffel Wedges aus dem Ofen.
Buon appetito und viel Spaß beim Nachmachen!
Rezept für Pesto alla genovese – Basilikum Pesto
Pesto alla genovese
Kochutensilien
Zutaten
- 2 Bund Basilikum
- 1-2 Knoblauchzehen
- 1 Prise Salz
- 2 EL Pinienkerne
- 40 g Parmesan
- 20 g Pecorino
- 40 ml Olivenöl
Zubereitung
- Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne rösten. Die Basilikumblätter nicht waschen, eventuell vorsichtig abreiben. Die Knoblauchzehen grob hacken. Den Parmesan und den Pecorino grob reiben oder in kleine Würfel schneiden.
Zubereitung im Mörser
- Zuerst die Pinienkerne mit dem Knoblauch und einer Prise Salz zerreiben. Dann nach und nach die Basilikumblätter zugeben und weiter zerdrücken. Es entsteht eine dicke Paste. Den Parmesan und den Pecorino zugeben und gut verrühren.
- Nun wird das Olivenöl nach und nach untergerührt, bis eine sämige Paste entsteht.
Zubereitung im Mixer oder Multizerkleinerer
- Basilikum, Pinienkerne, Salz und Knoblauch in den Mixer geben und einschalten. Etwas Olivenöl unterrühren, dann den Parmesan und den Pecorino zugeben. Mixen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, eventuell Olivenöl zugeben, bis eine sämige Paste entsteht.
Zubereitung mit Stabmixer (Pürierstab)
- Basilikum, Pinienkerne, Salz und Knoblauch in ein hohes Gefäß geben und kurz pürieren. Etwas Olivenöl unterrühren, dann den Parmesan und den Pecorino zugeben. Pürieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, eventuell Olivenöl zugeben, bis eine sämige Paste entsteht.
Notizen
- Die Pinienkerne wahlweise vorher ohne Fett in einer Pfanne rösten.
- Vorsicht mit dem Salz! Beide Käsesorten sind salzig genug.
- Während die Spaghetti kochen, wird das Pesto zubereitet.
- Die Spaghetti sehr gut abtropfen lassen, sonst wird das Pesto zu flüssig.
Nährwertangaben pro Portion
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